Franz Gaiswinkler, vlg. Duller (1904–1980)Der „Freizeitmaler“ Franz Gaiswinkler, im Hauptberuf war er Briefträger, war der Musterschüler von Hugo Cortignano. In seinen Bildern ist dessen Schule unverkennbar.
Vor seinen malerischen Ambitionen befasste er sich gemeinsam mit Albert Rastl mit der Fotografie, bis er Cortignano kennen lernte. Wo und wann er mit ihm zusammentraf ist nicht genau nachvollziehbar. Jedenfalls haben sich die beiden gut verstanden und sie absolvierten viele gemeinsame Malausflüge in die Berge des Ausseerlandes. Neben der Malerei pflegten sie gemeinsames Musizieren: Cortignano mit der Geige, Franz mit der Zither. In seinen besten Jahren war Gaiswinkler sehr produktiv, er verschenkte aber viele seiner Bilder und so hängt fast in jedem Haushalt eines seiner typischen Ölbilder. Einer seiner Bewunderer behauptet, er könne sogar die Luft malerisch darstellen. Ab Anfang der Fünfzigerjahre tritt der einheimische „Postler“ vulgo „Duller“ verstärkt als Scheibenmaler der Schützengesellschaft Grundlsee auf. Als er zum Postamt Grundlsee kam, war dort Alois Rastl Postmeister. Schützenmeister Rastl erkannte das malerische Talent vom „Duller“ und bat ihn, sich doch mit der Scheibenmalerei zu befassen. So ist die Scheibensammlung auf der Schießstatt im Gaiswinkl mit Duller-Scheiben reich bestückt. Lois Rastl verfasste unzählige Faschingbriefe und Geschichten für die Faschingscheiben, die Franz Gaiswinkler bildlich festhielt. So wurden die beiden für viele Jahre ein geniales Duo. Im Jahr 2008 widmete die Kulturelle Arbeitsgemeinschaft Grundlsee dem Maler Franz Gaiswinkler eine Ausstellung im Kaiserlichen Stall, die im Wesentlichen von seinem Sohn Hans, heute ebenfalls Hobbymaler, gestaltet wurde. Die hier gezeigten Bilder sind dem Begleitheft der damaligen Ausstellung entnommen. Literaturhinweis: Heinz Haim-Dabastschek: „Hugo Cordignano – Der Maler des Ausseerlandes“, erschienen 1992 in der Schriftenreihe des Kammerhofmuseums Bad Aussee, Band 12. |