Felix Braun (1885–1973)Der Dichter Felix Braun war einer der Stillen im Lande, dessen Werk heute nur mehr wenigen bekannt ist.
Er war Epiker, Lyriker und Dramatiker, für den die Kunst in einer Linie mit Religion und Moral stand. Er schrieb Versdramen (u. a. „Tantalos", „Kaiser Karl V.", „Orpheus"), Prosadichtungen (u. a. ,„Herbst des Reiches", „Der Stachel in der Seele") und das autobiografische Erlebnisbuch „Das Licht der Welt. Geschichte eines Versuchs, als Dichter zu leben". Er gab auch die Gedichtsammlung „Der tausendjährige Rosenstrauch" heraus. Felix Braun wurde am 4. November 1885 in Wien geboren. Er war promovierter Kunsthistoriker, begann aber bald zu schreiben und veröffentlichte 73 Bücher. Er lebte und arbeitete längere Zeit in Italien und mußte 1939 gemeinsam mit seiner Schwester Käthe Braun-Prager nach England emigrieren. Erst 1951 kehrte er wieder nach Österreich zurück. Schon in den Jahren 1923 und 1928 verbrachte er die Sommermonate im „Ferienheim für geistige Arbeiter“ von Eugenie Schwarzwald. Nach der Emigration wurde Grundlsee seine Wahlheimat. Hier wohnte er zum Teil in der Rebenburg, zum Teil in unmittelbarer Nähe, im Häusl des Schusters Resch, in Mosern 29 und arbeitete an seinem Alterswerk. Er starb vereinsamt am 29. November 1973 in Klosterneuburg bei Wien. In seinem Gedicht „Die Silberdistel" verdichtet sich sein Erleben des Grundlsees zur Strophe: ,,Ich nur bin es, schlendernd am See, hin, schauend Gegen das Felsengetümmel des Toten Gebirges. Astern trösten trügend den Liebenden. Lautlos löst leichtes Laub sich.“ Käthe Braun-Prager (1888–1967)Die Dichterin und Malerin Käte Braun-Prager war die Schwester des Dichters Felix Braun. Sie wurde am 12. Feber 1888 in Wien geboren, die Mutter starb bei ihrer Geburt – Felix war damals erst 3 Jahre alt. Ihr Vater heiratete alsbald seine Schwägerin und so wuchsen die Geschwister in einer hochkultivierten, musischen Familie heran. Die Geschwister verband eine lebenslange seelisch-geistige Beziehung.
Käthe wurde Lehrerin, dann Bankbeamtin und war mit dem Germanisten Dr. Hans Prager verheiratet. Ab 1928 gestaltete sie die Radiosendung „Literarische Frauenstunde". Sie schrieb die Gedichtbände „Bei der Kerze" und „Verfrühter Herbst", dann die Aphorismen „Ahnung und Einblick" und die Essays „Große Frauen der Heimat. Auch sie emigrierte mit ihrer Stiefmutter nach England, wo sie auf ihren Bruder trafen. Dort begann sie visionäre Bilder, meist religiösen Inhalts, zu zeichnen, die in England Aufsehen erregten. Hans Prager verstarb 1940, geschwächt vom Leben in Lagern, in der Emigration in Paris. Nach ihrer Rückkehr in die Heimat im Jahr 1951 erschienen noch die Lyrikbände „Stern im Schnee", „Verwandelte Welt" und „Die Mondwolke" sowie Erzählungen, Aphorismen und Essays. Ihr heute wenig bekanntes dichterisches Werk wurde von Kennern sehr geschätzt. Sie starb am 18. Juni 1967 in Wien. Käthe Braun-Prager war mit ihrem Bruder oft am Grundlsee. Auch sie liebte diese Landschaft, die ihr viele Anregungen für ihr dichterisches und malerisches Schaffen gab. Anmerkung: Text entnommen aus der Broschüre „VIA ARTIS – Künstlerweg im Ausseerland. |