Sigmund Freud (1856–1939)
Der große Arzt und Seelenforscher Prof. Dr. Sigmund Freud wurde am 6. Mai 1856 in Freiberg in Mähren geboren. Die Familie übersiedelte drei Jahre später nach Wien, wo er 1881 sein Medizinstudium abschloss. Die Adresse seiner Wohnung und seiner psychoanalytischen Praxis in Wien 9., Berggasse 19 ist in der ganzen Welt zu einem Begriff geworden.
Im Juni 1938 musste Freud mit seiner Familie nach London emigrieren, wo er am 23. September 1939 starb. Freuds historischer Verdienst ist die Entdeckung des Unbewussten und die Begründung der Psychoanalyse. Die Psychoanalyse ist eine Methode zur Heilung seelisch bedingter Krankheiten, bei der dem Patienten durch die Deutung seiner Träume und freien Einfälle die unbewussten Ursachen seiner Störung bewusst gemacht werden, damit er sie neu verarbeiten kann. Seine psychoanalytischen Erkenntnisse wendete Freud in seinen kulturphilosophischen Schriften auch auf die Erklärung von Menschheitsgeschichte, Kunst und Religion an. Seine Theorien zogen einerseits einen wachsenden Kreis von Schülern an, die dann selbst als Psychoanalytiker arbeiteten, andererseits erregten sie heftigen Widerspruch, vor allem seine Darstellung der kindlichen Sexualität. Ins Ausseer Land kam Freud mit seiner Frau zum ersten Mal im Jahr 1892. Von 1896 bis 1898 verbrachte er den Sommer ganz oder teilweise mit seiner Familie in Obertressen. Seine letzten Ferien außerhalb der Umgebung von Wien machte Freud von Ende Juli bis Ende September 1930 in der Rebenburg (siehe Titelfoto) am Grundlsee. Dort wurde ihm zu seiner großen Freude von einem Frankfurter Stadtrat der Goethepreis der Stadt Frankfurt des Jahres 1930 überreicht, weil er sich aus gesundheitlichen Gründen bei der Feier in Frankfurt von seiner Tochter und engen Mitarbeiterin Anna vertreten lassen mußte. Es ist überliefert, dass Freud im Ausseer Land weite Wanderungen in der Umgebung liebte, ganz besonders aber das Pilzesuchen in den Wäldern, wobei er als genauer Beobachter immer die meisten und schönsten fand. Quelle: Broschüre „VIA ARTIS – Küntlerwege im Ausseerland“ |