Dietrich Heinrich Volz (1901–1984)Dietrich Heinrich Volz hatte sehr bewegte Lebensabschnitte hinter sich, als er 1959 nach Grundlsee kam.
Er ist 1901 in Batavia, damals niederländisch Ost-Indien geboren, mit vier Jahren kommt er zu seiner Großmutter nach Deutschland, während des 1. Weltkrieges nach Den Haag. Wien, Salzburg und München sind weitere Stationen des Kosmopoliten. Malen und Zeichnen ist dem Künstler schon seit Kindheit das Wichtigste, das Examen der Kunstakademie ist die logische Folge. Eine tiefgreifende Begegnung war jene mit dem weltberühmten indischen Mann des Friedens, Mahatma Ghandi. Nach einem jahrelangen Briefwechsel mit Ghandi hat ihn dieser zu einem Besuch in Genf eingeladen, wo er sich im Zuge einer Vortragsreise aufhielt. Auf dieser Reise durfte Volz ihn begleiten, dabei entstanden die Zeichnungen und später die Drucke von Mahatma Ghandi. Durch seine Frau Lotte Volz-Niess traf der überzeugte Vegetarier schon Jahre bevor er nach Grundlsee kommt auf Prof. DDDDr. Johannes Ude, mit dem er bis zu dessen Tod eng befreundet war. Lotte Niess war in den Kriegsjahren Sekretärin bei Prof. Ude, sie tippte Udes wichtigstes Werk „Du sollst nicht töten“ nach Diktat in die Schreibmaschine. Dadurch kam auch der Bezug von Dietrich Heinrich zu Grundlsee, der dazu führte, dass er 1959 das Stöcklgütl (Bräuhof 21) kaufte und in Grundlsee sesshaft wurde. Er wird Mitglied der Schützengesellschaft. Dort ist er nicht nur ein ausgezeichneter Schütze, er bringt sich als angesehene Person in das Leben des Vereines ein und stellt sich auch als Künstler zur Verfügung. Seine Karikaturen sind unübertroffen und die grafisch feinst ausgeführten Schützenscheiben sind aus der Sammlung nicht wegzudenken. Zitat Günter Schwab: „Den tiefsten Einblick in sein Wesen aber gewährt uns Volz zweifellos in seinen Karikaturen. Mit unnachahmlicher Meisterschaft weiß er Bewegung, Haltung, Stimmung, Tragik oder Komik seiner Mitmenschen festzustellen. Hier zeigt er eine solche Fülle von treffsicherem Können, kritischer Beobachtungsgabe, fröhlicher Ausgelassenheit und gutmütigem Spott, dass dem Beschauer Herz und Zwerchfell bewegt werden.“ |